Vor wenigen Jahren wäre dieser Erfolg für unsere Pistoleros noch undenkbar
gewesen. Aber in ihrer inzwischen dritten Saison in der Bayernliga schafften sie
historisches, sowohl für den Verein, wie auch für den Sportschützengau
Aichach. Der Gewinn der Meisterschaft in der Bayernliga-Südwest ist bisher der
Höhepunkt in der 100jährigen Vereinsgeschichte.
Schon atemberaubend ist der Werdegang der 1. Pistolenmannschaft. Nachdem
sie von 2015 bis 2018 ununterbrochen die Meisterschaft in der Gauliga im
Sportschützengau Aichach in Folge holten, gelang im selben Jahr der Aufstieg in
die Bezirksliga. Gleich in der ersten Saison konnte die Meisterschaft gefeiert
werden. Verbunden war damit der Aufstieg in die Oberbayernliga-Nordwest.
Nachdem hier die Wettkämpfe im Einzelvergleich zwischen nun fünf
Mannschaftsschützen auszutragen waren, musste sich das bis dahin in
unveränderter Besetzung schießende Team verstärken. Hier gelang es, den zu
diesem Zeitpunkt im Gau Aichach führenden Pistolero, Jörg Seckler, zum
Eintritt in den Verein zu überzeugen. Dass dieser die erhoffte Verstärkung
bedeutete, zeigte er mit Spitzenleistungen in der Schießsaison 2020/21.
Punktgleich mit dem Oberbayernligameister, “Edelweiß” Egling, holte das
Schönbacher Paradeteam die Vizemeisterschaft, was zugleich den Aufstieg in
die nun dritthöchste Klasse im Bayerischen Sportschützenbund, der Bayernliga-
Südwest, bedeutete. Dort angelangt, zeigten die bis dahin äußerst erfolgreichen
Schützen weiterhin keine Berührungsängste mit so traditonellen Münchner
Stadtvereinen wie den “Bundschützen” aus Allach oder der SG Neubiberg.
Auch die FSG Kempten 2 war in der Premierensaison bereits Gegner der
Schönbacher Pistoleros. Das ausgegebene Ziel, Klassenerhalt, schaffte das Team
mühelos mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 14:14, auf Platz 4 von acht
teilnehmenden Vereinen! Durchwachsen verlief die zweite Bayernligasaison.
Verstärkt wurde dabei das Team durch den Obergriesbacher Klaus Hopfensitz,
der bis dahin in Scheuring beim amtierenden Bayernligameister geschossen
hatte. Zwar sicherte man den Klassenerhalt frühzeitig, musste aber erstmals
durch den krankeitsbedingten Ausfall das bis dahin unveränderte Team
umbesetzen. Mit Platz 6 bei 12:16 Gesamtpunkten, konnten die Abstiegsränge
trotzdem deutlich in Abstand gehalten werden.
Furios starteten die Pistoleros in die dritte Bayernligasaison. Auf eigener
Schießanlage gelang nicht nur ein 3:2 Erfolg gegen die aus der 2. Bundesliga
abgestiegenen “Singoldschützen” aus Großaitingen. Auch die Untergermaringer
“Georgischützen” mussten neidlos die Heimstärke der Schönbacher anerkennen
Dabei konnte auch zweimal die 1800er Schallmauer in der Gesamtringzahl
überwunden werden. Auch am zweiten Wettkampftag in Stoffen beim dortigen
Aufsteiger zeigte es sich, dass die Auftakterfolge keine Eintagsfliegen waren.
Sowohl die Gastgeber, wie auch die “Bundschützen” aus München-Allach
mussten deutliche Niederlagen hinnehmen.
Durch die vier Siege in Folge gelang erstmals der Sprung an die Tabellenspitze.
Doch am dritten Wettkampftag musste gegen die VSG Asbach-Bämenheim die
erste Saisonniederlage hingenommen werden und die Tabellenführung war
dahin. Trotz des Sieges in der Revanche gegen Untergermaringen für die im
Vorjahr deutliche 1:4 Klatsche, konnten nun die verlustpunktfreien Kemptener
wieder Platz 1 einnehmen.
Ein Kuriosum gab es schließlich am 4. Wettkampftag, wieder auf heimischer
Schießanlage. So war die erste Begegnung mit den “Georgischützen” aus
Untergermaringen zugleich der Auftakt in die Rückrunde der Bayernliga-
Südwest! Zwar erzielte man mit 1790:1773 Ringen das bisher schwächste
Ringergebnis, umso deutlicher fiel trotzdem der 4:1 Punkte-Sieg aus. Im letzten
Vorrundenwettkampf kam es schließlich zum Spitzenduell zwischen Kempten 2
(1.) gegen Schönbach (2.) Beim äußerst knappen Ausgang mit 3:2 für die
Allgäuer kam es dabei I zum unrühmlichen Auftritt des Kemptener Sportleiters,
der Andreas Stadlmayr mitten in dessen Schußabgabe auf einen möglichen
Regelverstoß hinwies. Stadlmayr führte zu diesem Zeitpunkt deutlich gegen
seinen Gegner und kam durch diese unnötige Unterbrechnung völlig aus seinem
Rhythmus. Er verlor schließlich mit 357:358 Ringen, wodurch auch die
Gesamtbegegnung zugunsten der Kemptener kippte.
Während für die Schönbacher der Jahresauftakt mit zwei Siegen wiederum
nach Maß verlief musste Kempten 2 gegen Asbach-Bäumenheim die erste
Niederlage hinnehmen, so dass sie wiederum nur zwei Punkte in Front lagen.
Auch am vorletzten Wettkampftag in Großaitingen konnte Schönbach mit zwei
Siegen, ebenso wie Kempten, die volle Punktzahl holen. Durch den deutlichen
Abstand zum Gastgeber und Tabellendritten den “Singoldschützen” blieb man
nicht nur in Schlagnähe zu den Allgäuern sondern qualifizierte sich vorzeitig zu
den Aufstiegskämpfen für die 2. Bundesliga!
Zum Showdown kam es schließlich am letzten Wettkampftag auf der
heimischen Schießanlage des Tabellenprimus Kempten 2. Sowohl Gastgeber
(gegen Großaitingen) wie auch Schönbach (gegen Stoffen) siegten jeweils mit 3:2
Punkten am Vormittag, so dass es in der allerletzten Begegnung dess Tages zum
Spitzenduell der beiden Mannschaften kam. Während Sebastian Hammer,
erstmals in der Saison Nummer 1 der aktuellen Setzliste, seine Auftaktschwäche
(365:369 gegen die Stoffenerin, Michaela Brosselt-Guggemos) mit 375 erzielten
Ringen überwunden hatte und Gegner Michael Honisch (362 Ringe)
deklassierte, holte auch Jörg Seckler recht deutlich mit 374:365 Ringen den
zweiten Punkt für sein Team. Einen rabenschwarzen zweiten Auftritt hatte im
mittleren Paarkreuz Klaus Hopfensitz (339 Ringe). Er musste seinem ebenfalls
nicht überzeugenden Gegner Peter Riedel (349 Ringe) den ersten Punkt für
Kempten überlassen. Ein Krimi lief auch auf Position 4 ab, da ständig die
Führung zwischen Viktor Baumbach und Sabine Gutsell-Pollmann wechselte,
Trotz guter Leistung mit 358 Ringen musste er seiner Gegnerin (360 Ringe) den
Ausgleichspunkt für die Allgäuer überlassen. Die Entscheidung über Sieg
(Meisterschaft) oder Niederlage musste somit im Duell zwischen Kapitän Andy
Stadlmayr und Roland Simeon fallen.
Zwar ging Stadlmayr, zunächst in Führung. Diese wechselte jedoch bis zur
Schlußserie. Hier nutzte er als Letzter auf der Schießanlage die erlaubte
Schießzeit aus und erzielte buchstäblich in letzter Minute noch eine Neun, die
letztendlich zum 351:350 Erfolg gegen Simeon reichte. Er schoss damit sein
Team nicht nur zum 3:2-Gesamterfolg, sondern entriss den Kemptener auch
den Titel. Mit dem Gewinn der Meisterschaft schafften die Schönbacher
Pistoleros nicht nur Historisches für Grüne Eiche, sondern auch für den
gesamten Sportschützengau Aichach.